Totentänze (Making-of): mit Rind, mit Reh, mit Mensch, mit Schwein | 2020

TotentänzeMomento Mori

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Totentänze (Making-of): mit Rind, mit Reh, mit Mensch, mit Schwein | 2020

Objekte Totentänze
Hier werden Schnecke, Wirbelkasten und Hals von Streichinstrumenten durch formähnliche Röhrenknochen (inklusive Gelenkhöckern) von menschlichen und tierischen Gliedmaßen ersetzt. Die Geigen können bespielt werden und geben schrill-schaurige Töne ab. Wie Totentänze auf Gemälden allegorisch die Macht des Todes über das Leben der Menschen verdeutlichen, spielen auch diese Geigen zum Tanz auf oder tanzen den Tod selbst.

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Totentanz (mit Mensch) (oben)
2020 | Objekt
Teile einer Geige (und Geigenbogen), Oberarmknochen vom Menschen
10 x 54 x 20 cm

Totentanz (mit Rind) (unten)
2020 | Objekt
Teile einer Geige (und Geigenbogen), Mittelfußknochen vom Rind
10 x 58 x 20 cm

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Totentanz (mit Reh) (Detail)
2020 | Objekt
Teile einer Geige (und Geigenbogen), Mittelfußknochen vom Reh
8 x 50 x 17 cm

Geigen tanzen zum Tod

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Totentanz (mit Mensch) (Detail)
2020 | Objekt
Teile einer Geige (und Geigenbogen), Oberarmknochen vom Menschen
10 x 54 x 20 cm

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Totentanz (mit Reh) (oben)
2020 | Objekt
Teile einer Geige (und Geigenbogen), Mittelfußknochen vom Reh
8 x 50 x 17 cm

Totentanz (mit Schwein) (unten)
2020 | Objekt
Teile einer Geige (und Geigenbogen), Oberschenkelknochen vom Schwein
10 x 51 x 20 cm

Werkgruppe Momento Mori

Die Objektserien Totentänze, Lebenslichter, Kiemenschnitte und die Installationen Damoklesschwerter und Weltgericht stehen in Verbindung mit dem Thema Sterblichkeit. Sie wurden gemeinsam unter dem Titel Memento mori oder die Sterblichkeitsrate 2020 in einer Ausstellung gezeigt. ‚Memento mori‘ – ‚Bedenke, dass du sterblich bist‘: So haben sich Mönche im Mittelalter an die Vergänglichkeit allen Seins ermahnt. In der barocken Kunst konnte beispielsweise eine einzige Fliege neben einem üppigen Blumenbouquet an dieses Gebot erinnern. Das ‚Memento mori‘ fand den Weg in die Kunst.
Die Objektserien Totentänze, Lebenslichter, Kiemenschnitte und die Installationen Damoklesschwerter und Weltgericht stehen in Verbindung mit dem Thema Sterblichkeit. Sie wurden gemeinsam unter dem Titel Memento mori oder die Sterblichkeitsrate 2020 in einer Ausstellung gezeigt. ‚Memento mori‘ – ‚Bedenke, dass du sterblich bist‘: So haben sich Mönche im Mittelalter an die Vergänglichkeit allen Seins ermahnt. In der barocken Kunst konnte beispielsweise eine einzige Fliege neben einem üppigen Blumenbouquet an dieses Gebot erinnern. Das ‚Memento mori‘ fand den Weg in die Kunst.
Heutzutage, in einer Epoche hoher Lebenserwartungen und guter medizinischer Versorgung, hat der Gedanke an die Begrenzung der Lebenszeit und an die eigene Endlichkeit seinen Schrecken weitgehend verloren. Doch seit dem Ausbruch von COVID-19 rückt er wieder unvermittelt ins Bewusstsein: durch maskentragende Menschen, durch Schlagworte wie ‚Mortalitätsrate‘, ‚Pandemie‘ oder ‚Basisreproduktionszahl R0‘ und durch weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Die zu diesem Thema entstandenen Hybridobjekte transferieren aus verschiedenen, sich verbindenden Alltagsgegenständen das (kunst-)geschichtliche ‚Bedenken des Endes‘ in die Jetztzeit. Sie verweisen metaphorisch zugleich auf das Leben und auf den Tod.